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Polarlicht am 30.10.2003

Der “Jahrhundertausbruch” oder “Mega-Flare”, so wurde die heftige Sonnenaktivität ab dem 28.10.2003 genannt. In nüchternen Zahlen betrachtet ein X17.2 Klasse Flare ereignete sich in der Fleckengruppe 486 um 11:10h UTC, der mit 2125 km/sec Masse ins Sonnensystem schleuderte.
Das Eintreffen dieser Schockwelle war für den 29.10. um 8h UTC vorhergesagt, mit +16/-8h Toleranz. Tatsächlich traf die Schockwelle um wenige Minuten nach 6h UTC am 29.10. auf der Erde ein. Um die turbulenten Sonnenwind- und Magnetfeldbedingungen noch weiter anzuheizen ereignete sich am 29.10.2003 um 20:49h UT ein weitere X-Klasse Flare mit der Stärke X10. Damit wurde der Strahlungssturm im Weltraum der Energiereichste in diesem Sonnen(-flecken-)zyklus.

Daraufhin kam es am 29.10. zu starken Polarlichterscheinungen. In Deutschland waren allerdings nur wenige Orte mit Wolkenlücken gesegnet. Dort zeigte sich kräftiges Polarlicht mit grünen, roten und auch violetten Tönungen.


Aktivität am 29.10.2003 bei Horstmar (CB)

Der Polarlichtsturm hielt auch am 30.10. noch an, so daß “wir drei”, das sind André Walczak, Christian Brinkmöller und Sven Wienstein, uns zur Polarlichtbeobachtung an unserem üblichen Beobachtungsort verabredeten.
Schon während der Anfahrt dorthin war grüne Polarlichtaktivität hell und um 20° hoch am Nordhorizont sichtbar. Kurz vor Ankunft zeigten sich dann im Nordosten kräftige rote Flächen mit einzelnen Beamern. Christian war schon früher am Platz, und konnte auch diese Phase fotografieren.


Wie bei den meisten Polarlichtern: Erstmal ist grün da (CB)


erstes rot hinter Wolken (CB)

endlich ziehen die Wolken ab (CB)


Das Knall-Rot von Merfeld (CB)


Es wird so grell, daß einige Bereiche auch visuell weiss leuchten (CB)


Die Aktivität verstärkte sich, so daß bei Ankunft von André und Sven grellweisse Flächen im Norden sichtbar wurden.


(CB)

Der ganze Platz war in grünes Licht getaucht, eine Taschenlampe unnötig. Sofort wurde bei euphorischer Stimmung auf das kräftigste fotografiert.

Im Osten entstand bald eine grüne Fläche, deren Intensität sich ständig steigerte, bis diese dann einen grünen Polarlichtbogen durch den Zenit nach Nordwesten sandte. Dieser Bogen hielt sich gut eine halbe Stunde lang und wanderte sogar noch weiter richtung Süden. Zu dieser Zeit war der ganze Himmel mit schwachem roten Leuchten und kräftigeren grünen Flächen übersät. Gelegentlich zeigten sich auch Beamer.


In einem weiteren Aktivitätsschub zeigten sich schließlich wieder einige Beamer, wo sich kurze Zeit später kräftige rote Flächen bildeten. (AW)


(CB)


(SW)


(SW)

 


v.l.: Christian, André und Sven. Blickrichtung Osten (AW)


Im Osten begann in einer grellgrünen Fläche ein grünes Band, daß den Zenit durchquerte und bis zum Fuhrmann reichte (SW)


Nach norden hin entwickelte sich ein breiter, grüner Vorhang (AW)


Hier wird gerade der Orionnebel bespechtelt (400/6,3 Beroflex mit 30mm B+W Ultrawide) (CB)


Christian darf auch mal (CB)

André natürlich auch (CB)

 

 


Im Schwan entstand ein Beamer und erzeugte diese rote Fläche (AW)


(SW)


der grüne Vorhang im Norden stieg höher (AW)


André spechtelt nach M31


Im Osten breitete sich das grün ebenfalls stärker aus, was André ohne jede Eile zum Selbstportrait nutzen konnte (AW)


Mehr rote Flächen entstanden zwischen Zwillingen und grossem Wagen (AW)


Das Polarlicht erleuchtete die Landschaft, nur mit Mühe drangen die hellen Sterne des Grossen Wagen durch (AW)


Immer wieder Beamer in den roten Flächen (CB)

 


sich abschwächendes rotes Leuchten im Fuhrmann (SW)


Svens Kamera kurz vor oder nach der obigen Aufnahme (CB)


Svens Auto glänzt im Polarlicht... (CB)


Die ganze Sache hat uns voll krass Spaß gemacht (CB)


Siegestaumel... (CB)

Die Aktivität wollte und wollte nicht abnehmen. Gegen 1 Uhr MEZ hatten wir alle Filme gefüllt und machten uns ans Abbauen, während von Südosten her eine Wolkendecke heranzog. Während der ganzen Fahrt blieb im Norden das grüne Leuchten stets aktiv und über 20° hoch.
Die weitere Aktivität gegen 3h blieb  im Ruhrgebiet hinter Wolken unbeobachtbar. Christian konnte dies aber von daheim aus noch festhalten:


zuerst nur schwach (CB)


dann wieder sehr grosse, kräftig rote Flächen mit Beamern (CB)

 

Die Bilder sind durch Kürzel gekennzeichnet:
(AW) von André Walczak
(CB) von Christian Brinkmöller
(SW) von Sven Wienstein

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